Schluchtentrip, 20-Grad- Sprünge, die erste "Flucht" und das Meer vor Augen

So gut uns die Stadt Granada gefallen hatte, irgendwann muss es halt weiter gehen. Die war dann Freitag früh der Fall. Nicht, dass wir weit fuhren! Zuerst hatte die Reiseführerin ja eine tolle Wanderung ausgekundschaftet, ganz in der Nähe, bei Monachil.Zunächst - und noch bei drei Grad - wanderten wir an einem Bach entlang; im Schatten natürlich und feucht- kühl. Später über einige Hängebrücken immer tiefer in ein Tal, und stetig aufwärts natürlich.




Manchmal nur noch so...


Wie froh war ich da an meiner freeclimbing- Ausbildung, als wir um Felsvorspünge herum hangeln mussten, die aber wenigstens mit vereinzelten, in den Stein gehauenen Griffen ausgestattet waren. An manchen Stellen blieb allerdings nur noch, im Wortsinne unter dem Fels hindurch zu kriechen, mehr Platz war nicht. Zumal mir ein kleiner Riss am Ringfinger doch ziemliche Probleme beim freeclimbing machte...
Dafür dann wieder wilder Rosmarin und wilder Thymian, was den folgenden Mahlzeiten natürlich zupaß kommen wird.




Man fasst es nicht! Frau Trude in Stein gemeißelt


Unterwegs trafen wir zwei junge Schottinen, mit denen wir nach Verlassen der Schlucht und als die Beschilderung gleich null wurde, ein Weilchen bergauf wanderten. 
Überhaupt, um das mal kurz einzuwerfen, mit Beschilderungen haben sie es nicht so sehr, oft für die Straßen nicht und noch öfter für die Wanderwege nicht.
Nach zehn Kilometern und drei Stunden - und total verdreckt natürlich - erreichten wir wieder das WoMo. Insgesamt eine wirklich lohnenswerte Wanderung, wenn auch ein wenig anstrengend, aber mit super Ausblicken.
Tanken und einkaufen, dann veließen wir tatsächlich Granada gen Westen, und die Schneegipfel der Sierra Nevada grüßten uns ein letztes Mal.



Das Wetter übrigens war gut drauf! Es hüpfte in 20-er-Schritten hin und her. Soll heißen, tagsüber kletterte das Thermometer durchaus auf 19 Grad, volle Sonne. Dafür, klar, Sternen klar in der Nacht und null, teils minus zwei Grad. Und plus zwei Grad morgens um acht, echt erfrischend!

Wir landeten nur knapp 30 Kilometer westlich an einem schmucken See, den der Waldschrat unter uns unbedingt umwandern wollte. Für die "Peniblen": Es ist der "Embalse de los Bermejales", der zum Ort Arenas del Rey gehört. Während Marion also mit meinen besten Wünschen ausgestattet drauf los wanderte, gestattete ich mir einen Ausruhtag; wobei, ich fahre ja auch (meist) und koche...
Und während ihrer 25- Kilometer- Wanderung "arbeitete" sie auch im Auftrag des Reiseblogs und fotografierte fleißig; hübsche Ecke!


Am Embalse de los Bermejales






Nach zwei Nächten dort war aber Weiterfahrt angesagt. Zwölf Kilometer cruisten wir nochmal ein Stück bergauf, um in der kleinen, aber schmucken Stadt Alhama de Granada zu landen. 



In und um Alhama de Granada



Kaum was los auf dem Stellplatz fast mitten im Ort, und natürlich noch weniger los auf der Wanderstrecke durch eine der dortigen Schluchten. Die ersten Mandelbäume in früher Blüte, Olivenhaine überall und wunderbare Fotomotive, eine sehr schöne Wanderung.










Danach jedoch galt es, neu zu planen. Auch wenn wir an sich immer nur die kommenden paar Tage voraus planen, nun mussten wir zum erstenmal eine gravierende Änderung vornehmen. Denn - und wir befanden uns ja die letzten Tage immerhin in einer Höhe von 800 bis 900 m - der Wetterbericht sagte einerseits echte Minusgrade für die Nächte ab dem nächsten Dienstag an, aber auch Regen tagsüber, womöglich sogar Schnee! Also, links um und ab in Richtung Malaga ans Meer, wo offenbar 17 Grad am Tage und um die zwölf in der Nacht winken, Sonne sowieso.

Von echt frischen fast 900 m Höhe also streng abwärts und südlich. Malaga war kaum noch 75 Kilometer entfernt, aber soweit wollten wir gar nicht. Höchst interessant - und erfreulich zugleich - wie das Thermometer alle paar Kilometer ein Grad höher anzeigte, und als dann Miss Latsch noch anfing, sich ohne sonstige Not auf dem Beifahrersitz immer weiter zu "entblättern", ja da war klar, dass es deutlich wärmer wird! So erreichten wir die ausgesuchte Stelle - wieder ein kleiner See - schon gegen elf Uhr . 
Für die Genauen: Es ist der "Embalse de la Vinuela" bei  Los Romanos. So wie es blies, hätte ich den ja "Windsee" genannt...


Am Embalse de la Vinuela


Von hier aus morgen oder übermorgen nochmal ein Teilstück (in unserem Alter fährt man ja nicht mehr so weit am Stück...) bis Malaga, vielleicht für eine Nacht, dann direkt in die Stadt.
Wir melden uns wieder. Bis dahin lasst es Euch bestens gehen, herzliche Grüße,

Marion & Tommy

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