Das ist ja wirklich der Letzte!


Am Povoa e Madeas, eine Königstreppe, Mahlzeiten 
im "Fahrenden Hochhaus", tolle
"historische Dörfer", Sibirien liegt in Portugal
ein "Soldaten- Irrtum" und  
wunderbares Cordoba 


Wir grüßen alle, wo immer sie uns auch lesen! Jaja, das ist der letzte
Blogbeitrag, jedenfalls von unterwegs. Deshalb werden auch besonders viele Fotos beigefügt.                                                                              Einen abschließenden gibt es, wenn wir wieder zuhause sind.

Auch wenn der Stellplatz am Povoa e Madeas besuchter war als wir uns vorgestellt hätten, die Nacht war vollkommen ruhig. So waren wir am Sonntagmorgen recht früh dran, und nach dem Frühstück begaben wir uns auf den von der Müllerin ausgesuchten Wanderweg, welcher hauptsächlich am See entlang führen sollte. Dass wir nicht vielen anderen begegnen würden, wussten wir vorab, aber dass wir niemandem begegnen würden, überraschte uns dann doch etwas…
Ausschau halten war angesagt! Denn einerseits sagte der Reiseführer, dass es hier im Nationalpark – an dessen Beginn wir gerade waren – tatsächlich von den seltenen Schwarzen Störchen geben soll, wenngleich es Glückssache sei, welche zu erspähen. 

Am wunderbaren "Povoa e Madeas"








Und andererseits war klar, dass wir uns in absolutem „Schlangenland“ befinden, so dass ich eine gewisse Vorfreude nicht leugnen konnte. Wie es aber manchmal ist, wir hatten eine wunderbare Wanderung durch noch wunderbarere Natur bei ebenfalls wunderbarem Wetter, aber gerade an diesem Tag hatten die Schwarzen Störche zusammen mit den Schlangen einen Betriebsausflug unternommen. Null und nix!

Castelo Branco hieß unser nächstes Ziel. Zum einen passte das von der Entfernung, zum anderen gab es einen Stellplatz und die Stadt versprach neben etlichen Einkaufsmärkten – die wir brauchten – einen Garten mit den Statuen aller portugiesischen (und den drei spanischen) Könige. Das mit dem Garten, besser mit der uns vorliegenden Beschreibung dafür war später gar nicht so einfach, dann nicht nur, dass wir zuerst einen eher mäßig interessanten Stadtgarten durchwanderten, weil es nicht so passte wie beschrieben, nein, wir entschieden uns danach auch noch für die verkehrte Richtung und gingen einmal um den Straßenblock herum zum Eingang; eineinhalb Kilometer statt 50 Meter… Der Besuch im „Garten“, der allerdings nicht wie beschrieben 5000 Hektar, sondern etwa 500 Quadratmeter (!) groß war, lohnte sich aber trotzdem, denn alles war schön angelegt. Das Wetter stimmte natürlich ohnehin, und die Treppen, wovon eine mit den Aposteln und die andere mit den beschriebenen Königen bestückt waren, ergaben schmucke Fotomotive. 



Im Garten der "Königstreppe" in Castro Branco











Sonst allerdings bot die Stadt nicht besonders viel. Wenigstens die Einkäufe konnten wir aber allerbestens erledigen, und der puren Lust und Gier folgend ließen wir uns hinreißen und besorgten für denselben Abend – also für die Mahlzeit abends – Langostinos und Hummerscheren satt, und fürs gute Gewissen noch Brot. Es wurde, soviel sei verraten, ein richtiges Fest!

"Feiertag" im Fahrenden Hochhaus:  Langostinos und Hummerscheren satt!               



Unglücklicherweise ging das Gas unserer „Ersatzflasche“, also der deutschen, zu Ende (mitten während den Vorbereitungen fürs Frühstück natürlich…), die unlängst neu gekaufte spanische ließ sich aber nicht anschließen… So mussten wir etwas überlegen und entschieden uns für die sinnvollste Lösung. Die da hieß, wir fahren östlich, regeln die Sache in Spanien, fahren dann weiter auf spanischer Seite in Richtung Norden und nahe der Grenze wieder hinüber, um unsere „geplanten“ Abläufe weiter zu verfolgen.
So geschah das auch, allerdings führte unser Weg über einige sehr sehenswerte und teils offiziell als „historisch“ bezeichnete Dörfer, die wir allesamt zu Fuß durchpflügten. Logisch, wenn die Stadteinfahrt durch den Torbogen nur 2,10 Meter breit ist… Idanha a Velha, Monsanto, Penha Garcia hießen diese kleinen, teils malerischen, teils umwerfend in die Felsen hinein gebauten alten Ortschaften, und wieder einmal freute ich mich sehr daran, dass mein neuer Foto so tolle Bilder macht!

 
In Idanha a Velha














Penha Garcia und seine Burg



Nachdem wir danach soweit alles geregelt, das fahrende Hochhaus gecheckt und gefüttert und uns umgesehen hatten, übernachteten wir in der vollkommen bedeutungslosen, absolut ohne touristische highlights ausgestatteten Stadt Moralejo…

Morgens starteten wir also wieder und kamen nach rund einhundert Kilometern in Castelo Mendo an, einem weiteren der sehenswerten „historischen“ Dörfer. Dieses allerdings ist ein eher kleines Dorf, wir waren wirklich schnell durch.

Castelo Mendo




Ziel des Tages war Almeida, auch eines der „historischen“ Dörfer. Die Stadtbesichtigung verschoben wir jedoch auf den kommenden Tag, denn einerseits verspürte ich eher die Lust nach einem ruhigen Nachmittag, andererseits schien zwar die Sonne vom Wolken freien Himmel, aber bei nur dreizehn Grad (okay, wir befanden uns auf fast 800 Metern Höhe) und einem schneidend eisigen Wind lud da nichts zum herum gehen ein. Also, mich nicht, die Müllersfrau verließ das WoMo natürlich zügig und marschierte durch den Ort…
Die Nacht war ruhig und eisig kalt. Am Morgen lag sogar Raureif auf den Wiesen, es hatte minus 1 Grad gehabt! Und um acht Uhr früh doch schon acht Grad! Wir besichtigten den Ort, also den historischen Teil, der im Wesentlichen davon lebt, dass die Schutzmauern in zwei Reihen mit breitem Graben dazwischen erstens noch ziemlich intakt sind und zweitens im Grundriss aus einem achteckigen Stern bestehen, also ein Oktagon darstellen. Sehr beeindruckend und sehr groß!

In Almeida


 An einem der Stadttore sagte der Waldläufer: „Schade, da stand gestern ein Soldat an dem Wachhäuschen.“ „Okay“, sagte ich, „heute wohl nicht, Pech gehabt!“ Eine Stunde später sehen wir den Wachsoldaten von ziemlich weit weg an „seinem“ Häuschen stehen. Ich versuche mit meiner letztlich dafür viel zu kurzen Optik alles. Drei Straßen weiter sagte der Waldläufer: „Oh, guck mal, da steht ja auch so ein Soldat!“ Und ich traute kaum meinen Augen, denn sowohl dieser wie jener, den ich zuvor mühevoll fotografierte, waren aus Pappe!


Der "Wachsoldat" der Müllerin, der aus Pappe (!) war...








Zurück am WoMo gab es eine ernste Lagebesprechung. Ich hatte wirklich null Bock darauf, auch die restliche Reisezeit bei nachts unter Null und tags unter oder um zehn Grad zu verbringen, Sonne hin oder her! Sibirien jedenfalls war nicht gebucht, und ich wusste auch gar nicht, dass das jetzt in Portugal liegt!                                               Letzten Endes bauten wir total um! Anstatt langsam weiter östlich mit Nahziel Madrid zu fahren, dehten wir ab und fuhren streng südlich, Ziel Cordoba in Andalusien. Jaja, schon klar, das ergibt zum Schluss tausend Kilometer mehr insgesamt, aber Cordoba versprach um die 25 Grad und nachts wenigstens zweistellig! Ein Fahrtag also, und nach 400 Kilometern stellten wir das WoMo rund 80 Kilometer vor Cordoba auf einen wunderschönen Platz an einem See. Dass ich allerdings je nochmal durch die vollkommen bedeutungslose Stadt Moralejo fahren würde, also das hätte ich sicher nicht gedacht…

In Cordoba fanden wir am nächsten Vormittag Platz auf einem sehr zentralen Stellplatz. Natürlich ohne alles und vorhersehbar laut, aber eben gut gelegen. Kaum standen wir, starteten wir auch schon zu Fuß ins Historische Zentrum. Vorneweg sei gesagt, dass die Stadt aufgrund ihrer überschaubaren Größe den Vorteil hat, dass die Sehenswürdigkeiten für unsereinen allesamt in erreichbarer Entfernung liegen. So sahen wir die Römische Brücke, den Alcazar, die Kathedrale, unzählige wunderschöne große und kleine Innenhöfe, noch mehr Kirchen, die manchmal fast wie Wohnhäuser wirkten und eine Menge schmucker Plätze. Nirgendwo in Andalusien werde der Einfluss der Mauren sichtbarer als hier, heißt es, in der „heimlichen Hauptstadt Andalusiens“. Nach gut 15 Kilometern und auch mal wieder einigen japanischen Reisegruppen sowie 26 Grad in der Spitze erreichten wir sechs Stunden nach Start das WoMo. 

Cordoba/ Andalusien, die Stadt, von der man sagt, dass nirgendwo sonst in Andalusien so viele Spuren der Mauren vorhanden seien








Wie der letzte Rest der Reise verlief, das lässt sich demnächst unter diesem link nachlesen, und natürlich werden auch dann nochmal ein paar wunderbare Fotos mitgeliefert.
Bis dahin allen eine gute Zeit und herzliche Grüße,

Comtesse Latsch und der Smutje


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